Basel. Sonntagmorgen 08. März, im Jahre des Herrn 2015.
08.12 Uhr. Sitze im Smart, in meinem Mund ein fieses Plastikröhrchen. Muss 7
Sekunden rein pusten. Eng umzingelt von 3 Polizisten- und Innen, die den Smart
umstellen und mit grossen Augen erwartungsvoll auf das Röhrchen in meinem Mund glotzen.
Doch alles der Reihe nach. Ein Ritual in meinem bescheidenen Leben ist
seit Jahren, dass ich mich am Sonntagmorgen im «Fillini» nahe der Heuwaage in
Basel der Sonntagspresse widme und mir ein kleines Basler Frühstück vom Buffet
gönne. So fahre ich jeweils in eine Parklücke vis à vis des Radisson Hotel.
Heute, weil es ein so schöner sonniger Tag ist, war ich bis 08.11 Uhr total
Happy mit mir und der Welt. Lässig ziehe ich meine Firmenlimousine, unbemerkt
wie ich meine, über die gemalte Sperrfläche, quer über 2 Fahrspuren, um in eine
leere Parklücke einzufädeln.
30 Sekunden später bin ich umzingelt, von einem Polizeiwagen
zugeparkt, eben mit besagtem Röhrchen im Mund. Mein Sonntagmorgen beginnt
irgendwie garstig. Den Wortwechsel erspare ich Euch liebe Leser, auf jedenfall
habe ich in diesen Minuten etwas über mich gelernt, nämlich offenbar reagiere ich „pisst“ darauf, wenn
ich aufgrund meiner eigenen Dämlichkeit von Uniformierten erwischt werde. Da muss
ich noch an mir arbeiten. Potential ist vorhanden. Oh ja, natürlich noch das Resultat. 0.0 Promille, ist doch klar. Worauf ich mich weniger freue? Auf den Liebesbrief der Basler Schuggerei.
Damn.