
Schon lange war Marokko, speziell Marrakech auf meiner Wunschliste.
Die Wüsten-Stadt präsentiert sich in Arabisch-Mittelalterlichen Pracht. Allah sei Dank wurde sie bislang von der modernen Architektur verschont. Das Zentrum ist eindeutig der Platz der Geköpften, der Djemaa el Fna. Jeden Abend bietet sich dort ein Schauspiel der ganz speziellen Art. Zauberer, Gaukler, Bettler, Schlangenbeschwörer und so weiter ziehen ihr Publikum in ihren Bann. Die Luft ist geschwängert vom Rauch und Duft der Essstände, die Grillspiesse, Fisch und Gemüse anbieten. Tausende Menschen, Touristen und Einheimische wuseln durcheinander. Pferdekutschen, hupende Taxis, Handkarren und Velos bahnen sich ihren Weg durch den Menschendschungel. Bei diesem etwas hektischen Gewirr bin ich am ersten Abend fast im Halbdunkel einer Kobra auf den Rücken getreten, das hätte ohne weiteres unschön enden können.
Der riesige Djemaa el Fna ist UNESCO Weltkulturerbe und ebenfalls der Eingang zu einem farbenprächtigen Souk-Labyrinth. Keramik, Lederwaren, duftende Gewürze, arabische Kleider werden hier von umtriebigen Veräufern angeboten.
Natürlich wird man hier akustisch daran erinnert, dass man sich in einem islamischen Land befindet. Dann nämlich, wenn fünfmal am Tag der Muezzin zum Gebet ruft.
Da ich es pflege mit offenem Fenster zu nächtigen, entging mir auch der erste lautstarke Gebetsruf morgens um 04.15 nicht, dann wenn der neue Tag anbricht. «Allahu Akbar» «Allahu Akbar» - Ob ihr's glaubt oder nicht, diese mystischen Momente hab ich genossen. Da ich zu so früher Stunde weder Gebets-Teppich zur Hand hatte, noch wusste in welcher Richtung sich Mekka befindet, konnte ich dem Aufruf des Muezzin leider nicht Folge leisten und blieb deshalb vorsorglich einfach mal liegen.