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Friday, November 07, 2025

Angekommen im Giant Forest in Kalofornien

 06:15 Uhr – oha, schon hell draußen!

Ein letzter Blick aus dem Fenster – Las Vegas glitzert müde in der Morgensonne. Also: ab unter die Dusche, quietschsauber durchs Casino, ein kurzer Gruß an die einarmigen Banditen, dann runter ins Parkhaus. Einmal noch über den Strip – Vegas-Luft einatmen, Neon im Rückspiegel, und tschüss, du verrückte Stadt!

Ab auf die Interstate, Ziel: Sequoia National Park, Kalifornien.
Die Straße zieht sich endlos durch die Wüste – eine flirrende, goldene Hitze, Felsen, Sand, Kakteen. Drei Stunden später ruft mein Magen nach Zivilisation – und siehe da, Peggy Sue’s 50’s Diner. Ein Ort, an dem die Zeit stehengeblieben ist: rosa Vinylsitze, Jukebox-Musik, Kellnerinnen mit breitem Lächeln und Kaffeekannen. Ich bestelle Spiegeleier, Speck und Kaffee – stark genug, um Tote zu wecken. 

Je weiter ich fahre, desto grüner wird die Landschaft. Die Wüste verabschiedet sich, und plötzlich ziehen sich kilometerlange Orangenplantagen bis zum Horizont. Der Duft von Zitrus liegt in der Luft, und irgendwo im Radio dudelt kalifornischer Country.

Dann endlich: das Tor zum Sequoia National Park.
Ein Schild warnt vor Bären – ich lächle noch und denke: „Na klar, Bären… .“
Doch kaum später, mitten in den Serpentinen, traue ich meinen Augen kaum: Ein echter Bär! Nur zehn Meter entfernt, ein gewaltiges Tier, friedlich grasend. Ich bleibe sicher im Jeep, aber natürlich – Kamera raus, Klick! Ein Schnappschuss, den ich so schnell nicht vergesse.

Wenig später zieht er weiter, majestätisch und gelassen, als gehöre der ganze Wald ihm allein. Ich fahre weiter, höher hinauf, dorthin, wo die Giganten wohnen – der Giant Forest.

Und dann steht er da – mein zweiter Schock des Tages: der erste Mammutbaum.
Ich bin sprachlos. Dieser Baum ist kein Baum – er ist ein Monument. Dunkelbraune Rinde, sattgrüner Wipfel, uralt, erhaben. Ich fahre weiter, hinein in den Wald der Riesen, und mit jedem Meter wächst das Gefühl, in einer anderen Welt gelandet zu sein.

Oben, 1.500 Meter über dem Alltag, wartet der Größte von allen: der General Sherman Tree. Über 1.000 Tonnen schwer, 11 Meter im Durchmesser, 2.200 Jahre alt. Ich stehe davor, klein wie eine Ameise, und rieche den Duft von Holz und Erde.

Langsam senkt sich die Nacht über den Park. Ich finde einen verlassenen Campingplatz, parke den Jeep, rolle mich auf dem Rücksitz zusammen.
Draußen zirpen Grillen, irgendwo rauscht der Wind in den Wipfeln der Riesen – und ich lausche den Geräuschen der Nacht. Also, wie immer alles weitere morgen auf diesem Kanal- auf wiederlesen!